Beschreibung der Würfelnatter

Feb 6, 2009 by     Posted under: Reptil des Jahres 2009: Die Würfelnatter
Würfelnatter mit namensgebender, ausgeprägter Würfelzeichnung

Würfelnatter mit namensgebender, ausgeprägter Würfelzeichnung; Foto: K. Mebert

Die Würfelnatter ist eine relativ schlanke Schlange mit deutlich abgesetztem Kopf. Die Augen und die Nasenlöcher sind, in Anpassung an die Lebensweise im Wasser, leicht nach oben ge­rückt. Mitteleuropäische Würfelnattern erreichen eine Körpergröße von etwas über 1 m. Die längsten gemessenen Tieren betragen: Deutschland 105 cm, Österreich 120 cm, Schweiz 116 cm. Würfelnattern auf einer ukrainischen Schwarzmeerinsel sollen sogar 130 cm erreichen. Die Weibchen werden deutlich länger und kräftiger als die männlichen Tiere, die selten eine Län­ge von 75 cm überschreiten. Geschlechtsreif ist die Art ab einer Länge von ca. 50 cm. Häufig werden Würfelnattern in freier Natur älter als 10 Jahre, und das Alter zweier Weibchen aus der Schweiz wurde auf 25 Jahre geschätzt. Das Gewicht ist stark vom Ernährungszustand und einer möglichen Trächtigkeit abhängig und kann bei ausgewachsenen Tieren bis zu 400 g betragen.

Die Körperfärbung der Würfelnattern variiert in zahlreichen Grau-, Braun- und Olivtönen. Es kommen jedoch im Süden und Südosten des Verbreitungsgebietes auch rötliche, gelbliche und schwarze Tiere vor. Das nordwestlichste Vorkommen von Schwärzlingen findet man am Luganer­see, an der Grenze Italien/Schweiz. Die Rückenzeichnung besteht aus 4 bis 5 Reihen gegenei­nander versetzter, dunkler Flecken; zeichnungslose Tiere sind im Südosten nicht selten. Gegen­überliegende Flecken der mittleren beiden Reihen können oft ver­schmolzen sein. Die Unterseite der Tiere ist heller, oftmals weißlich oder gelblich gefärbt und ebenfalls von dunkleren Flecken bedeckt. Die Zeichnung ist im Jugendkleid schärfer und kontrastreicher. Besonders deutlich tritt bei Jungtieren ein V-förmiger dunkler Nackenfleck her­vor, der im Alter verblasst.

Die Schuppen auf dem Rücken und der Schwanzoberseite sind stark gekielt. Die Beschilde­rung im Kopfbereich ist individuell verschieden und weicht bei deutschen Tieren oft von der Norm ab. Sie kann als eine Art „Fingerabdruck“ zur Wiedererkennung einzelner Tiere über viele Jahre hinweg dienen. Von der nah verwandten und meist mit ihr gemeinsam vorkommenden Ringelnatter ist die Wür­felnatter einerseits durch verschiedene Beschuppungsmerkmale (z. B. geteiltes Voraugenschild bei der Würfelnatter) zu unterscheiden, andererseits durch das Fehlen weißlicher bis gelblicher Halbmondflecken und deren schwarzen bogenförmigen Abgrenzungen im Nackenbereich.

Textquelle: Aktionsbroschüre 2009: Die Würfelnatter (download)

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