Populationsstruktur des Europäischen Laubfroschs

Dez 18, 2012 by     Posted under: Geförderte Projekte 2009

Projektdurchführung: Astrid Krug
Fördersumme: 2.000 Euro
Originaltitel:

Phylogeographie und Populationsstruktur des Europäischen Laubfroschs (Hyla arborea) zur Unterstützung eines effektiven Artenschutzes

Hyla arborea; Foto: Axel Kwet

Hyla arborea; Foto: A. Kwet

In der Gruppe der Amphibien gibt es weltweit Bestandseinbußen, einige Arten gelten schon als ausgestorben. Daher ist es notwendig Natur- und Artenschutz-Maßnahmen vorzunehmen. Die sich innerhalb der Biologie etablierte Disziplin Conservation Genetics hat sich als sehr wertvoll für die Entwicklung von geeigneten Schutzmaßnahmen herausgestellt. In erster Linie sind Habitatveränderungen sowie Habitatverluste neben weiteren anthropogen bedingten Effekten für den Rückgang der Arten verantwortlich. Auch die in Deutschland heimischen Amphibien haben vor allem seit Mitte des letzten Jahrhunderts deutliche Bestandseinbußen zu verzeichnen. Ziel dieses Projektes ist es, am Beispiel des Europäischen Laubfroschs (Hyla arborea), auf verschiedenen geographischen Ebenen Artenschutzprojekte, wie sie in einigen Bundesländern bereits anlaufen, mit naturschutzgenetischen Analysen zu unterstützen. Mit Hilfe von molekulargenetischen Markern (z.B. Cytochrom b und Mikrosatelliten) werden phylogeographische und populationsgenetische Analysen durchgeführt. Es wird untersucht, ob es in Deutschland bzw. Niedersachsen unterschiedliche genetische Linien des Laubfroschs gibt, die z.B. auf postglaziale Einwanderungen zurückzuführen sind. Weiterhin wird in Niedersachsen und angrenzenden Regionen die genetische Strukturierung von Vorkommen analysiert, mit dem Ziel, eventuelle Management oder Conservation Units zu definieren. In der Region Hannover wurden auf lokaler Ebene alle Vorkommen populationsgenetisch erfasst, um Parameter wie genetische Diversität, effektive Populationsgrößen, Migration und Genfluss als auch genetische Flaschenhälse zu ermitteln. Mit Hilfe dieser Daten sollen Abschätzungen darüber getroffen werden, wie gefährdet diese Populationen sind, bzw. wie hoch ihre Überlebenswahrscheinlichkeit ist. Die Ergebnisse dieses Projektes sollen helfen, effektive und effiziente Naturschutzmaßnahmen (Biotopmanagement, Wiederansiedlungen, Vernetzen von Populationen, Translokationen) für den Laubfrosch durchzuführen. Dieses Projekt wird gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), die Heidehof Stiftung sowie den Hans-Schiemenz-Fonds der DGHT.

Autorin: Astrid Krug

Dieser Artikel wurde veröffentlicht in der DGHT-Mitgliederzeitschrift: elaphe 3-2009

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