Biotope der Levanteotter auf Zypern
Originaltitel:
Welche Biotope bevorzugt die Levanteotter (Macrovipera lebetina lebetina) auf Zypern?
Die Zypriotische Levanteotter (Macrovipera lebetina lebetina) kommt in Biotopen wie mit Strauchwerk bewachsenen Berghängen und Felsausläufern, Felsspalten, Schluchten, Erosionsrinnen und Flusstälern sowie in Wein-, Obst- und Gemüsegärten, Ruinen und Felsmauern vor. Als Fressfeind von Ratten und anderen Kulturfolgern ist sie häufig in der Nähe von menschlichen Siedlungen anzutreffen. Obwohl die alleine schon durch ihre Größe auffällige Viperide auf Zypern weit verbreitet ist, sind die Informationen über ihre Biologie sehr begrenzt. Die Tatsache, dass die Otter trotz des intensiven Straßenverkehrs und der Verfolgung durch den Menschen noch immer regelmäßig angetroffen wird, lässt auf eine gewisse Anpassungsfähigkeit schließen. Ob sie allerdings anthropogen veränderte Habitatstrukturen gegenüber naturnahen Landschaften bevorzugt, ist jedoch nicht bekannt. Im Rahmen einer Mark-and-Recapture-Studie möchte ich daher die Abundanz der Levanteotter in verschiedenen zypriotischen Habitaten untersuchen, darunter Garrigue, Macchia, Koniferenwald, Bachläufe und besonders stark anthropogen geprägte Biotope (v. a. Ruinensiedlungen).
Dafür suche ich mit Unterstützung von Einheimischen zuerst nach Ottern in den entsprechenden Habitaten. An geeigneten Stellen platziere ich später jeweils drei Transekte pro Habitat, die systematisch begangen werden. Gesichtete Levanteottern werden gefangen, vermessen, gewogen und hinsichtlich weiterer biometrischer Merkmale untersucht, bevor sie markiert und wieder freigelassen werden. Über einen Zeitraum von zwei Monaten kann somit jeder Transekt mehrfach (idealerweise mindestens zehnmal) begangen werden. Flankierend zu dieser systematischen Untersuchung sammle ich biometrische Daten von allen gefangenen Tieren sowie Totfunde, die auf ihren Mageninhalt analysiert werden. Als Ergebnis der Studie sollen bevorzugte Habitate der Levanteotter identifiziert und beschrieben, Gefährdungsfaktoren in den einzelnen Habitaten erfasst und die biometrischen Daten mit denen der Milosviper verglichen werden.
Textautor: Daniel Jestrzemski
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