Naturschutzförerung der DGHT durch den Hans-Schiemenz-Fonds 2011
Dieses Jahr bewarben sich auf die zur Verfügung stehenden Gesamtmittel in Höhe von 7.390,- Euro zehn Antragsteller – und zwar mit einer rekordverdächtigen Summe von insgesamt rund 40.000,- Euro!
Manche Dinge lassen sich schlecht steuern: Im vergangenen Jahr standen für den „Hans-Schiemenz-Fonds“ der DGHT Geldmittel in Höhe von insgesamt 10.000.- Euro zur Verfügung, doch dann gingen lediglich zwei Anträge bei der Geschäftsstelle ein (siehe „elaphe“ 2/2010). Aus diesem Grund wurde der Restbetrag von 2.390,- Euro auf den Fonds 2011 verschoben.
Die vielen Anträge zeigen zum einen, dass die DGHT wieder stärker im Kreis der Feldherpetologen wahrgenommen wird und im Freiland tätige Mitglieder diese interessante Möglichkeit der Forschungsförderung vermehrt annehmen, zum anderen aber auch, dass sich unsere Gesellschaft auf dem wichtigen Gebiet des einheimischen Amphibien- und Reptilienschutzes in Zukunft noch mehr engagieren muss, u. a. eben auch finanziell.
Sehr erfreulich war in diesem Jahr die Tatsache, dass jeder einzelne der zehn eingereichten Anträge gut durchdacht, klar strukturiert und damit prinzipiell förderungswürdig war – im Gegensatz zu früheren Jahren, in denen ein Teil der Anträge oft bereits an den Formalien scheiterte. Dies machte es den Gutachtern allerdings nicht einfacher, zu ihren Urteilen zu gelangen; zwangsläufig blieben 2011 einige gute Projekte auf der Strecke, die in den Vorjahren noch problemlos in die Förderung gerutscht wären. Einer der Gutachter schrieb in einer passenden Vorbemerkung: „Die zur Unterstützung durch Mittel das „Hans-Schiemenz-Fonds“ eingereichten Projektbeschreibungen erfüllen fast alle die durch die DGHT formulierten Vergaberichtlinien und wären somit einer finanziellen Unterstützung würdig. Die Qualität der Anträge ist im Vergleich zu der der vergangenen Jahre deutlich gestiegen.“
Für die sehr ausführlichen Stellungnahmen zu den einzelnen Projektanträgen möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich den diesjährigen Gutachtern im „Hans-Schiemenz-Fonds“ danken: Richard Podloucky, Hans-Konrad Nettman und Andreas Nöllert. Obwohl sich die Gutachten nicht deckten und teilweise zu einer anderen Rangfolge bezüglich der zu fördernden Projekte kamen, wäre das Präsidium ohne die hilfreichen Anmerkungen und Ranking-Vorschläge wohl kaum zu einer einvernehmlichen Lösung gekommen. Auf seiner Sitzung am 13. März fasste das DGHT-Präsidium aufgrund der drei Gutachten dann folgenden Beschluss:
2011 werden folgende vier Anträge gefördert (teilweise mit Abstrichen im beantragten Fördervolumen, da die beantragten Geldmittel höher als die zur Verfügung stehenden Mittel lagen):
- Jana Behnke & Veit Henning: Kompetitive Interaktion zwischen anthropogenen Einflüssen und Umweltfaktoren bei der Nistplatzwahl von Unechten Karettschildkröten (Caretta caretta) in Rethymnon (Kreta, Griechenland)
Fördersumme: 1.785 Euro - Frank Behrend: Artenschutzmaßnahme für die in Nordrhein-Westfalen vom Aussterben bedrohte Gelbbauchunke (Bombina variegata)
Fördersumme: 1.500 Euro - Christiane Schmidt, Jörn Köhler & Dirk Alfermann: Gefährdet Batrachochytrium dendrobatidis Amphibienpopulationen in Südhessen?
Fördersumme: 2.500 Euro - Ulrich Schulte, Guntram Deichsel, Axel Hochkirch & Michael Veith: Etablierung eingeschleppter Mauereidechsen (Podarcis muralis) zulasten heimischer Zauneidechsen?
Fördersumme: 1.605 Euro
Autor: Axel Kwet (Vizepräsident)
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