Mertensiella Band 6: Der Laubfrosch

Nov 28, 2012 by     Posted under: Die Buchreihe Mertensiella

Originaltitel:

Mertensiella Band 6: Der Laubfrosch (Hyla arborea) – Ökologie und Artenschutz

Mertensiella Band 6Herausgeber: Arno Geiger

Dieser Band präsentiert auf 200 Seiten die: Ergebnisse der DGHT-Tagung „Der Laubfrosch – Ökologie und Artenschutz“ vom 15. und 16. Februar 1992 im Wissenschaftszentrum Potsdam.
Zusammengestellt und überarbeitet von Arno Geiger und erschienen 1995.

ISBN-10: 3-9801929-5-4 / 3980192954
ISBN-13: 978-3-9801929-5-8 / 9783980192958

 

 

Verfügbarkeit: leider vergriffen

 

Vorwort

Dieser Mertensiella-Band geht auf die gleichnamige Tagung der AG Feldherpetologie der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e.V. (DGHT) zurück, welche in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund Deutschland (NABU), Landesfachausschuss Herpetologie des Landes Brandenburg, dieses Symposium in Potsdam im Februar 1992 ausrichtete. Voraus ging an gleicher Stelle ein zweitägiger „Hyla-Workshop“, dessen Arbeitsergebnisse in Stumpel & Tester (1993) veröffentlicht wurden. Beiden Veranstaltern ging es darum, das verstreute Wissen um die Biologie und Ökologie des Laubfrosches und daraus resultierenden Grundlagen für den Schutz der Laubfroschpopulationen in Mitteleuropa zusammenzutragen und den Kenntnisstand zu dokumentieren.
Der „Hyla-Workshop“ richtete sich an die wenigen Wissenschaftler, die sich zu der damaligen Zeit mit biologischen und ökologischen Fragen zu Hyla arborea beschäftigten und an die Tagungsteilnehmer des Laubfrosch-Symposiums, die sich mehrheitlich mit faunistischen und angewandten ökologischen Problemen befassten, um somit gemeinsam für den Naturschutz praxistaugliche Fachinformationen zum Schutz des Laubfrosches zu erarbeiten. Beide Arbeitsgruppen konnten so voneinander profitieren und ein breites Spektrum an Themen in diesen vier „Laubfroschtagen“ bearbeiten. Dieses gemeinsame Miteinander von Wissenschaft und praktischem Naturschutz diente dem gegenseitigen Erkenntnisgewinn für den Schutz der Art der nun „Früchte tragen kann“.

Gemeinsame Triebfeder zur Veranstaltung des „Workshops“ und des Symposiums war auch die fast durchgängig sehr hohe Einstufung des Laubfrosches in die Kategorien der „Roten Liste der gefährdeten Tierarten“ auf der Ebene des Bundes und der Länder. Sowohl hier in Deutschland, als auch in den anderen europäischen Ländern aus denen interessierte Fachkollegen kamen, so aus den Niederlanden, Dänemark, Schweden, Österreich, Schweiz und Italien.

Die Gefährdungsursachen sind in allen Ländern durchweg die Selben. Sie reichen immer von der direkten Zerstörung der arteigenen Land- und Wasserlebensräumen (speziell in den Auen) über indirekte Beeinträchtigung ihrer sommerwarmen Laichgewässer durch nachhaltige Nutzung dieser Gewässer, z.B. für fischereiliche Zwecke, bis hin zu großflächigen Landschaftsveränderungen wie sie durch die Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung in diesen Landlebensräumen auch zur Zeit noch anhält. Somit kommt es auch zur Zerstörung des Metapopulations-Systems, in dem die Art Laubfrosch evoluiert ist. Die lange Zeit einseitig verfolgte Hypothese, dass der Laubfrosch nur aufgrund der Biozidbelastung zurückgeht, konnte nicht länger aufrecht erhalten werden, zeigt sch doch gerade beim Rückgang de Laubfroschpopulationen innerhalb zweier Jahrzehnte in Europa die Komplexität der verschiedensten Gefährdungsursachen, die jede für sich betrachtet nicht ausreichen würden, jedoch in der raschen Aufeinanderfolge und Nachhaltigkeit dieser Ursachen dann großflächig die Metapopulations-Systeme zerschlägt und somit den Arealverlust verursacht.

Für die großzügige Bereitschaft diesen „Laubfroschband“ in der renommierten Schriftenreihe „Mertensiella“ publizieren zu können, bedanke ich mich bei der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT), insbesondere bei ihrem Vorstand und bei dem Leiter der DGHT-Geschäftsstelle, Andreas Mendt, sowie seiner Mitarbeiterin Ute Fings, die für die Unterstützung bei der Realisation dieses Bandes. Ganz besonders möchte ich mich bei Adrian Borgula (Luzern) und bei Urs Tester (Bern) bedanken, die mir bei der wissenschaftlichen Redaktion mit großem Engagement und Ausdauer geholfen haben und natürlich auch recht herzlichen Dank an alle Autoren dieses Bandes, für ihre Beiträge und für ihre Geduld. Besonderen Dank schulde ich meiner Frau Sabine für ihre fortwährende Unterstützung.
Somit hoffe ich, dass dieser Symposiumsband allseits eine gute Aufnahme findet und dass er zu praktischen Konsequenzen und zu verstärkten Bemühungen im Artenschutz hinführt. Letztlich auch mit dem ganz persönlichen Wusch, dass ich zusammen mit meiner kleinen Tochter Amelie im Mai dann wieder ein prächtiges Laubfroschkonzert hören kann und später dann sie mit ihren Kindern…

Textautor: Arno Geiger (redaktionell überarbeitete Version)

 

Aus dem Inhaltsverzeichnis

  • Stumpel, Anton H.P. & Ben H.J.M. Crombaghs: Verbreitung und Situation des Laubfrosches (Hyla arborea L.) in den Niederlanden
  • Manzke, Uwe & Richard Podloucky: Der Laubfrosch Hyla arborea L. in Niedersachsen und Bremen – Verbreitung, Lebensraum, Bestandssituation –
  • Meier, Elmar: Bestandsentwicklung des Laubfrosches (Hyla arobrea L.) in der westfälischen Bucht
  • Bitz, Andreas, Stephan Blum, Hartmut Scader & Ralf Thieme: Natur- und artenschutzrelevante Untersuchungen am Laubfrosch Hyla arborea L. ) in Rheinland-Pfalz
  • Günther, Rainer: Verbreitung und Lebensräume des Laubfrosches (Hyla arborea L.) in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Thürungen und Sachsen.
  • Grosse, Wolf-Rüdiger: Vorkommen, Gefährdung und Schutz des Laubfrosches in Sachsen-Anhalt – Grundlagen für ein Artenhilfsprogramm –
  • Berninghausen, Friedo: Erfolgreiche Laubfroschwiederansiedelung seit 1984 m Landkreis Rotenburg, Niedersachsen
  • Pastors, Joachim: Ergebnisse zweiter Wiederansiedlungsprojekte des Laubfrosches (Hyla arbora L.) in Wuppertal – eine Lanzeitstudie
  • Manzke, Uwe: Vorschläge zur Vorgehensweise einer Laubfroschkartierung auf regionaler Ebene