Gefährdung und Schutz der Erdkröte

Dez 12, 2011 by     Posted under: Amphib des Jahres 2012: Die Erdkröte

An manchen Straßenabschnitten sind jedes Jahr hunderte platter Erdkröten zu finden, die nicht von Helfern über die Straße gebracht werden konnten. Doch das Auto ist nicht die einzige Gefahr, die der Mensch für die Erdkröte darstellt. Einige Hinweise darauf, wie wir solche Gefahren vermeiden und sogar die Erdkröten unterstützen können, finden Sie hier.

Rote Liste-Status der Erdkröte in Deutschland

Die Erdkröte wird in Deutschland zu den „ungefährdeten Arten“ der Roten Liste gezählt und gilt als „sehr häufigeArt. In Berlin und Mecklenburg-Vorpommern ist sie jedoch bereits als „gefährdet“ gelistet.

 

Gefährdungsfaktoren

Das Auto: Einer der größten Feinde der Erdkröte.

Das Auto: Einer der größten Feinde der Erdkröte. Foto: A. Geiger

Der bekannteste Gefährdungsfaktor für die Erdkröte ist sicher der Straßentod während der Wanderung zum Laichgewässer oder zurück in den Sommerlebensraum.
Bedeutsam sind aber auch Verluste bzw. Verschlechterungen innerhalb von Nahrungshabitaten. Durch die Forstwirtschaft entstehen oft monotone, struktur- und totholzarme Nadelbaumwälder, die schlechte Sommerhabitate für Erdkröten sind. Das Fehlen von Überwinterungshabitaten ist ebenfalls ein wichtiger Gefährdungsfaktor, vor allem in Agrar- und Ballungsräumen. Da die Erdkröte überwiegend in Wäldern überwintert, spielt dies in waldreichen Gebieten eine geringere Rolle; allerdings beeinflussen Strukturreichtum bzw. -armut (Totholz, Geländemorphologie) auch dort ganz erheblich die Eignung als Winterquartier.
Eine wichtige negative Rolle spielt die Mortalität durch intensive landwirtschaftliche Nutzung (Pestizideinsatz und Düngung, Bodenbearbeitung, Mahd) der Offenlandbereiche. Eingeschwemmte Schadstoffen, wie z.B. Pestizide, werden von Laich und Larven aufgenommen und verursachen Schlupfraten, Verhaltensabnormitäten, morphologische Veränderungen, Verzögerung oder Verkürzung der Metamorphose.

 

Schutz- und Hilfsmaßnahmen

Stillgewässer in der Kulturlandschaft, Foto: R. Podloucky

Stillgewässer in der Kulturlandschaft, Foto: R. Podloucky

Da die Erdkröte im Bundesnaturschutzgesetz in der Kategorie der „besonders geschützten Arten“ steht, sind für einen guten Erhaltungszustand der Art verschiedene Schutzmaßnahmen an Straßen und im Jahreslebensraum wichtig. Der Schutz von Erdkrötenpopulationen im Habitat kann generell durch den Erhalt und die Entwicklung einer (nicht nur für die Erdkröte, sondern auch für alle anderen Amphibien) reich strukturierten Kulturlandschaft erfolgen, mit einem kleinräumigen Wechsel von Wald und Offenland, extensiv genutzten Grünländereien und Äckern mit Rand-, Blüten- und Gebüschstreifen sowie Brachen und Stillgewässern.

Detaillierte Angaben zu verschiedenen Schutzkonzepten und -maßnahmen finden Sie in der Aktionsbroschüre „Die Erdkröte – Lurch des Jahres 2012″ (download).

Wenn Sie selbst für die Erdkröte aktiv werden möchten, finden sich hier (Selbst aktiv werden) weitere Informationen.

 

Textquelle: Aktionsbroschüre „Die Erdkröte – Lurch des Jahres 2012“. (Diese und weitere Begleitmaterialien finden sie hier)

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