Naturschutzförderung im Jahr 2021 durch den Hans-Schiemenz-Fonds der DGHT
Die DGHT fördert mithilfe des Hans-Schiemenz-Fonds Projekte, die der Unterstützung herpetologischer Feldforschung und sich daraus ergebender praktischer Maßnahmen im Bereich des Arten- und Naturschutzes dienen oder auch direkt praktische Schutz-, Pflege- und Bestandsstützungsmaßnahmen, die Beispielcharakter hinsichtlich der Durchführung zukünftiger Projekte aufweisen.
Für das Förderjahr 2021 gingen fünf Anträge an den Hans-Schiemenz-Fonds der DGHT fristgerecht bis zum 31.12.2020 in der Geschäftsstelle ein. Die Fonds-Ausstattung für das Jahr 2021 betrug zunächst 5.000 €. Da allerdings für das Jahr 2021 kein Antrag an den die Grundlagenforschung unterstützenden Wilhelm-Peters-Fonds gestellt wurde, bot das Präsidium der DGHT an, die hierfür zur Verfügung stehenden 5.000 € in diesem Jahr ausnahmsweise für die Anträge an den Hans-Schiemenz -Fonds zur Verfügung zu stellen. Damit erhöhte sich die Fonds-Ausstattung auf insgesamt 10.000 €.
Alle Anträge erfüllten die Förderrichtlinien des Hans-Schiemenz-Fonds, überstiegen aber in der Gesamtsumme von 15.203 € bei weitem die zur Verfügung stehenden Mittel. Auf der Grundlage eines vorgegebenen Ranking-Verfahrens, das jeder Gutachter unabhängig voneinander anzuwenden hatte, ergab sich als Gesamtergebnis, dass nur vier Anträge für eine Förderung vorgeschlagen werden. Zwei Anträge landeten mit sehr hoher Punktzahl einstimmig auf den Plätzen eins und zwei und werden daher mit voller Summe, zwei weitere teilweise bezuschusst. Damit wurde das diesjährige Gesamtvolumen von 10.000 € vollständig ausgeschöpft.
Den drei Kommissions-Gutachtern Dirk Alfermann, Wolf-Rüdiger Große, der freundlicherweise kurzfristig ersatzweise für Arno Geiger einsprang, und Dr. Hans-Konrad Nettmann möchten wir an dieser Stelle ganz herzlich für die hilfreichen Gutachten und Bewertungsvorschläge danken.
Dr. Wolf-Rüdiger Große, bis zum Eintritt in den Ruhestand als Hochschullehrer an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg tätig und Autor vieler Fachbeiträge und Bücher aus dem Bereich der Herpetologie, insbesondere auch der Feldherpetologie wird ab 2022 das Gutachter-Team verstärken. Dafür ebenfalls herzlichen Dank.
Mit abschließendem Entscheid vom 13.03.2020 durch das DGHT-Präsidium werden die folgenden vier Projekte in diesem Jahr gefördert:
Philipp Bönig, Maike Guschal & Kai Kirst: Erprobung terrestrischer Molchfallen entlang von Fangzäunen – Eine Methode zum individuellen Fang heimischer Molcharten zur Reduzierung der Infektionsgefahr durch die Salamanderpest
Antragssumme: 1.985 € (Material für Feldarbeit und Fallenbau), bewilligt 1.435 €
Kathleen Preißler, Annegret Grimm-Seyfarth, Klaus Henle, Sebastian Steinfartz & Leonard Bolte: Pionierartenschutz in der Bergbaufolgelandschaft: Habitat- und Populationsmodellierungen der Kreuzkröte (Epidalea calamita) im Mitteldeutschen Braunkohlenrevier
Antragssumme: 5.400 € (Datalogger),
bewilligt 3.700 €
Heike Pröhl, Mirjam Nadjafzadeh & Babara Caspers: Wildbook, eine fortschrittliche Software für foto-basierte Mark-Recapture Studien
Antragssumme: 2.000 € (Analyse Identifikationsfotos
Gelbbauchunke), bewilligt 2.000 €
Norman Wagner, Christoph Bernd, Hans-Jörg Flottmann, Anne Flottmann-Stoll, Ulrich Heintz, Wendelin Schmitt, Gabi Stein, Stefan Lötters & Michael Veith: Nachweis des Springfroschs (Rana dalmatina) im Saarland – extrem selten oder nur eine Datenlücke?
Antragssumme: 2.865 € (Fahrtkosten, Laboranalysen,
Material Feldarbeit), bewilligt 2.865 €
Die Kurzvorstellung der vier geförderten Projekte finden Sie in dieser bzw. der nächsten Ausgabe der elaphe. Die Untersuchungsergebnisse werden nach Abschluss der Arbeiten auf einer der DGHT-Jahrestagungen oder einer Tagung der AG Feldherpetologie und Artenschutz vorgestellt sowie in einer der Zeitschriften der DGHT veröffentlicht.
Für das Präsidium: Richard Podloucky (Fachbeirat Feldherpetologie
und Kommissionsvorsitzender)