Naturschutzförderung der DGHT durch den Hans-Schiemenz-Fonds 2013
Manchmal ist es wie verhext: Da stellt die DGHT einen mit 5.000,– € bestückten Fonds zur Förderung feldherpetologischer Projekte mit Arten- und Naturschutzbezug bereit, und keinen interessiert’s! Trotz der üblichen Fonds-Werbung, inklusive mehrfachen Aufrufs in der TERRARIA/elaphe (letztmals in der Ausgabe 6/2012: S. 117) und auf der Jahrestagung 2013 der AG Feldherpetologie und Artenschutz in Salzburg, wurde bis zum Ablauf der regulären Frist am 31.12.2012 kein einziger Antrag auf Förderung eingereicht – ein Novum in der Geschichte des Hans-Schiemenz-Fonds. Und dies, obwohl in den letzten Jahren regelmäßig zu viele Anträge eingingen und daher auch fachlich gute Projekte oftmals nicht gefördert werden konnten.
Um die bereits für das laufende Geschäftsjahr bewilligten Fördermittel dennoch der naturschutzbezogenen Freilandforschung zuzuführen, beschloss das DGHT-Präsidium, die Ausschreibungsfrist einmalig auf den 15. Februar 2013 zu verlängern. Per Infopost, über die DGHT-Webseite und auf der DGHT-Facebookseite wurde diese Fristverlängerung bekanntgegeben. Die Folge, mit der niemand ernsthaft gerechnet hatte: In der Geschäftsstelle ging eine Flut aus 21 durchweg guten bis sehr guten Anträgen ein, die eine Summe von insgesamt fast 65.000,– € erreichten – also dem mehr als Zehnfachen der zur Verfügung stehenden Summe!
Daraus resultierte nun leider eine hohe Ablehnungsquote, und es mussten trotz positiver Gutachten 19 Projektanträge abgelehnt werden, was also nichts mit einer mangelnden Antragsqualität zu tun hat. Ich möchte den drei Gutachtern, Richard Podloucky, Dr. Hans-Konrad Nettmann und Arno Geiger, in diesem Jahr ganz besonders für ihre wertvollen Stellungnahmen danken. Die Vorschläge führten zu einer Rangfolge der förderwürdigsten Projekte, was es dem Kommisionsvorsitzenden und dem DGHT-Präsidium letztlich ermöglichte, einen objektiven Beschluss auf Förderung der beiden folgenden Projekte zu fassen:
- Ulrich Schulte, Dirk Alfermann, Norman Wagner, Ulrich Joger & Michael Veith (Universität Trier): Überprüfung von Isolation und Autochthonie der Westlichen Smaragdeidechse (Lacerta bilineata) an der Untermosel sowie im hessischen Lahntal. Fördersumme: 2.500,– €.
- Julian Glos & Anne Rottenau (Universität Hamburg): Die Rotbauchunke (Bombina bombina) im Ökosystem Flussaue: ein Indikator für den Erfolg von Renaturierungsmaßnahmen. Fördersumme: 2.500,– €.
Wir gratulieren den Antragstellern der beiden Projekte und wünschen viel Erfolg bei der Durchführung ihrer Freilandarbeiten – und wir hoffen, dass die geplanten Untersuchungen der abgelehnten Projektvorschläge anderweitig finanziert und auf diese Weise vielleicht doch realisiert werden können.
Kurzvorstellungen der beiden geförderten Projekte werden in einer der nächsten Ausgabe der TERRARIA/elaphe erscheinen. An dieser Stelle möchten wir bereits auf den Hans-Schiemenz-Fonds 2014 hinweisen. Einsendeschluss für das Einreichen der Förderanträge per E-Mail ist der 31.12.2013. Die für das Jahr 2014 zur Verfügung stehende Fondssumme beträgt wieder 5.000,– €. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die DGHT-Geschäftsstelle (gs@dght.de) oder nutzen Sie unser Kontaktformular.
Textautor: Axel Kwet (DGHT Vizepräsident)
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