Rote Liste der Reptilien & Amphibien Deutschlands 2020
Rote Liste und Gesamtartenliste der Amphibien Deutschlands & Rote Liste und Gesamtartenliste der Reptilien Deutschlands in der Neubearbeitung erschienen
Mit je einen Einzelband wurden die Roten Listen der Amphibien und Reptilien Deutschlands durch das Rote Liste Zentrum im Bundesamt für Naturschutz (BfN) in der Gesamtbearbeitung der Roten Liste der Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands in der Schriftenreihe Naturschutz und Biologische Vielfalt als Band 170, unterteilt in Heft 3 + 4 um die Jahreswende, aber noch mit der Jahreszahl 2020 herausgegeben.
Die DGHT mit ihrer AG Feldherpetologie und Artenschutz hat im Rahmen der dafür fachlich notwendigen Vorarbeiten die Datenbasis mit der jetzt über eine Million zählende Datensätze als Grundlage für die Datenbank und für den daraus entwickelten digitalen Verbreitungsatlas der Amphibien und Reptilien Deutschlands im Rahmen mehrjähriger Werkverträge zw. dem BfN und der DGHT erarbeitet. Die Auswertung und Inwertsetzung dieser Grundlagen bildet das fachliche Fundament für diese neuen Roten Listen, die dafür einheitlich genutzten Rote-Liste-Kriterien fußen auf den Grundlagen des BfN. Da die letzten Roten Listen (2009, hrsg.) sich nach diesen Kriterien ausgerichtet haben, konnten nun die Entwicklungen in der deutschen Herpetofauna über mehrere Jahrzehnte verglichen und die sich daraus ergebenen Veränderung der Einschätzung in den unterschiedlichen Gefährdungsgraden bei einzelnen Arten dokumentiert werden.
Um diese Vielfalt fachlich breit zu bearbeiten und um auch alle feldherpetologischen Arbeitsgemeinschaften aus den einzelnen Bundesländer, die wiederum ihre Landesdatensätze in das Gemeinschaftswerk einbrachten, angemessen zu honorieren, wurden die nun vorliegenden Roten Listen durch die Gründung eines Rote-Liste-Gremiums gefasst, in dem 33 Autorinnen und Autoren mitgewirkt haben. Dieses Rote-Liste-Gremium tritt auch als Verfasser des Gesamtwerkes auf.
Bei den einzelnen Arten der Herpetofauna hingegen stehen die
Artbearbeiterinnen und Artbearbeiter mit ihrem natürlichen Namen als Autoren
oder im Autorenkollektiv für die fachliche Bewertung der Gefährdungssituation vor
der jeweiligen Art.
Generell gehören die Amphibien zu den Wirbeltiergruppen
Deutschlands mit den höchsten Anteilen bestandsgefährdeter Arten und einer
besonders alarmierenden Gefährdungssituation.
Insgesamt werden in der Roten Liste und Gesamtartenliste der
Amphibien Deutschlands 20 von 21 etablierten Arten bewertet. Zehn Arten werden
als bestandgefährdet in die Kategorien 2,3 und G eingestuft. Davon sind fünf Arten
„stark gefährdet“ (RL-Kategorie 2). Deutschland gilt als für sieben Arten im
besonderen Maß verantwortlich und für zwei weitere Arten gilt eine besondere
Verantwortung für die hochgradig isolierten Vorposten.
In der Roten Liste und Gesamtartenliste der Reptilien werden
13 Arten bewertet. Mit der Abspaltung der Barren-Ringelnatter von der
Ringelnatter hat sich die Artzahl bei den Reptilien zwar um eins auf 14 erhöht.
Jedoch werden diese beiden Schlangen noch gemeinsam bewertet, da es an
ausreichenden Daten für eine getrennte Bewertung fehlt. Neun Arten werden als
in ihrem Bestand gefährdet in den Kategorien 1-3 eingestuft. Davon sind vier
Arten als „vom Aussterben bedroht“ gelistet. Insbesondere fällt hier die
besondere Verantwortung Deutschlands für eine hohe Zahl an Arten auf, welche in
Deutschland isolierte Vorposten ihres Verbreitungsgebietes bilden. Insgesamt
handelt es sich dabei um sechs Reptilienarten.
Für jede Art wird in einem eigenen Kapitel die Gefährdungsanalyse
detailliert erläutert und es werden spezifische Gefährdungsursachen genannt.
Des Weiteren gibt diese Rote Liste Hinweise, wie die Situation der Arten durch
Schutzmaßnahmen verbessert werden kann.
Hier können Sie die Roten Listen der Amphibien und Reptilien herunterladen:
- Rote Liste und Gesamtartenliste der Reptilien 2020
- Rote Liste und Gesamtartenliste der Amphibien 2020