Herpetofaunistische Artenkartierungen in Deutschland – Sie können mithelfen!

Jun 3, 2018 by     Posted under: Allgemein

Man kann nur das schützen was man kennt …und man weiß wo es lebt!

Verbreitungskarte Springfrosch – Rana dalmatina (Fitzinger (in Bonaparte), 1839)

Bevor eine derartige Karte erstellt werden kann, sind umfangreiche Kartierungen nötig. Hier die Verbreitungskarte für den Springfrosch – Rana dalmatina.
Hier geht es zum Atlas.

Das ist ein gern gesagter Satz im Naturschutz, trifft jedoch voll und ganz zu! Ein ganz wesentlicher Bestandteil, um eine Art wirkunsvoll zu schützen, ist neben dem Wissen über ihre Bedürfnisse an den Lebensraum, vor allem auch die Kenntniss darüber wo einzelne Arten heute überhaubt noch vorkommen. Dies betrifft vor allem stark vom Menschen beanspruchte und veränderte Lebensräume in den Schwellen- und Industrieländern, so auch West- und Mitteleuropa. Durch große Ballungsräume und hundertausende von Kilometern an Straßen sind die meisten Populationen der heimischen Fauna stark voneinander isoliert. Amphibien und Reptilien verfügen, im Vergleich zu dem Großteil der Säuger und Vögel, eine wesentlich geringere Ausbreitungsgeschwindigkeit, und sind dadurch noch wesentlich stärker von Ausbreitungshindernissen betroffen. Amphibien sind zudem auf ein recht engmaschiges Netz an geeigneten Gewässer angewiesen um sich weiter auszubreiten.

Um den Erhalt und Schutz, sowie eine eventuelle wieder Ausbreitung der heimischen Herpetofauna zu ermöglichen, ist es essenziell deren heutige verbleibenden Vorkommen genau zu kennen und über einen längeren Zeitraum zu beobachten. Dadurch ist es zum einem möglich Gebiete auszumachen die sich für den Schutz einer Art anbieten und auch Verbindungen zwischen isolierten Populationen wieder zu ermöglichen. Dies fördert die genetische Variabilität innerhalb der Art und ermöglicht eine bessere Anpassungsfähigkeit für die Zukunft. Zudem können eventuelle Bestands- und Ausbreitungsabnahmen schnell erkannt werden und nach Möglichkeit gegengesteuert werden.

Eine flächendeckende, engmaschige Erfassung der einzelnen Arten ist jedoch sehr aufwendig und zeitintensiv und erfordert oft zudem gute Ortskenntnisse. Dies kann nicht mit den zu Verfügung stehenden Mitteln der Kommunen und Ländern erbracht werden! Sie sind auf die Unterstützung von ehrenamtlichen und engagierten Artenkennern und Naturliebhabern angewiesen.
Derzeit laufen ganz aktuell in mehreren Bundesländern Programme zur Erfassung der heimischen Amphibien und Reptilien. An diesen kann sich jeder Beteiligen der Lust und Spaß am Kartieren hat und seine Artfunde melden. Zudem gibt es zahlreiche Anlaufstellen und Ansprechpartner in den Landesämtern und Vereinen um Artfunde von Amphibien und Reptilien zu melden. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag für den Artenschutz in Deutschland!

Am Ende steht eine umfassende Monografie zur verfügung. Hier am Beispiel der Mertensiella 24 über die Erdkröte.

Nachfolgend sind aktuell laufende Kartierprojekte und Ansprechpartner in den einzelnen Bundesländern, sowie im deutschsprachigem Raum aufgelistet und verlinkt:

Baden-Württemberg:

Bayern:

Berlin:

Brandenburg:

Bremen:

Hamburg:

Hessen:

Mecklenburg-Vorpommern:

Niedersachsen:

Nordrhein-Westfalen:

Rheinland-Pfalz:

Saarland:

Thüringen:

Sachsen:

Sachsen-Anhalt:

Schleswig-Holstein:

Österreich:

Schweiz:

Luxenburg:

Text: Peter Pogoda, Auflistung Kartierprojekte mit freundlicher Unterstützung durch Ulrich Schulte

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