Selbst aktiv werden für den Teichmolch!

Feb 6, 2010 by     Posted under: Amphib des Jahres 2010: Der Teichmolch

Beobachtungstipps

Männlicher Teichmolch in Landtracht

Männlicher Teichmolch in Landtracht; Foto: S. Meyer

Wer Teichmolche beobachten will, sollte zeitig im Frühjahr anfangen. Bereits im März finden sich die ersten Tiere in Pfützen, Tümpeln, Weihern und Teichen ein. Man kann die Molche im Teich oft im Freiwasser schwimmen sehen oder auch, wenn sie zum Luftholen an die Wasseroberfläche kommen. Wird das Wasser im Frühjahr wärmer, geschieht das immer öfter. Auch die interessante Paarung der Molche und die Eiablage der Weibchen kann man dann beobachten, besonders gut im April und Mai. Später finden sich die Larven im Wasser, während die Alttiere schon wieder an Land sind. In warmen Sommern kann man in Gärten, Parks und auf Wegen bei genauem Hinsehen auch die manchmal in großer Zahl auftretenden, frisch verwandelten Jungtiere finden. Ähnlich wie die jungen Erdkröten können sie kurzzeitig gemeinsam auftreten, um sich Stunden oder Tage später im Bodensubstrat der Umgebung zu verstecken. Auch die Elterntiere der Molche findet man tagsüber in der Regel nur unter Steinen, Rinden, in Holzstapeln und sonstigen Verstecken (s. Landhabitate). Im Jahresverlauf liegt die letzte aktive Phase der Molche im Herbst, wenn nach längeren Warm- oder Trockenphasen Regen fällt. Dann wandern die Teichmolche oft in Richtung ihres Winterquartiers oder gar in den Einzugsbereich der Laichgewässer. Dort kann man sie in den Abendstunden oder manchmal auch tagsüber beobachten.

Gartenteich: Das große Naturexperiment

An dieser Stelle muss der Folienteich im Garten Erwähnung finden. Er kommt in vielen Merkmalen den natürlichen Kleinstgewässern sehr nahe und wird vom Teichmolch beinahe von selbst besiedelt. Hier beginnt auch das eigene Engagement der Naturfreunde im Garten, denn man sollte auf Fische aller Art – und ganz besonders auf die beliebten Goldfische – verzichten! Dafür kann man das heimische Leben im Tümpel später hautnah beobachten: neben den Teichmolchen im Frühjahr z. B. viele Wasserinsekten (Wasserkäfer, Wasserläufer), Weichtiere (Schnecken, Muscheln) und anfliegende Insekten wie Libellen. Das große Naturexperiment Gartenteich ist nur erfolgreich, wenn man dem Teichmolch auch im Sommer und Winter Unterschlupf gewährt. Dabei muss der Gartenfreund nicht einmal auf seinen englischen Rasen oder den Lattenrost auf der Teichterrasse verzichten. Diese kann der Teichmolch problemlos überwinden, wenn er im Umfeld von 10–100 m seinen Sommersitz findet. Das kann ein beschatteter Lesesteinhaufen sein, eine Heckenreihe mit Laubstreu und Fallholz dazwischen oder einfach der Wirtschaftsteil eines Gartens, in dem Materialien liegen und Kompost bearbeitet wird. Meist finden sich hier auch im Winter viele frostfreie Verstecke für die Gartentiere. Was der Mensch hier künstlich geschaffen hat, findet der Teichmolch auch in gut strukturierten Landschaften vor. Sie können den Molch in ihrem Einflussbereich schützen, indem sie kleine, fischfreie Tümpel erhalten, verantwortungsbewusst mit Aussetzungen von Fischbrut umgehen und Teiche umweltverträglich bewirtschaften (z. B. Teichbodenbegrünung in Ruhejahren). Wer nicht selbst mit Hand anlegen kann oder möchte, kann sich zumindest als Melder von Beobachtungen und Fundorten betätigen. Alle Angaben werden benötigt!

Textquelle: Aktionsbroschüre 2010: Der Teichmolch

Selbst aktiv werden!

Wie jedes Jahr rufen wir dazu auf, Projekte für das Amphib/Reptil des Jahres durchzuführen und auch vorzustellen. Dies kann auf unserer Jahrestagung in Form eines Posters oder eine kleinen Präsentation geschehen, zusätzlich besteht die Möglichkeit an, Ihr Projekt in einem kurzen Artikel hier auf der Internetseite der AG Feldherpetologie und Artenschutz zu veröffentlichen.

Weitere Möglichkeiten, wie Sie für den Teichmolch aktiv werden können, finden Sie auf unserer Seite unter: Selbst aktiv werden!

Begleitmaterialien zum herunterladen

Lesetipp

Schmidtler, J.F. & M. Franzen (2004): Triturus vulgaris (Linnaeus, 1758) – Teichmolch. – S. 847–968 in: Thiesmeier, B. & K. Grossenbacher (Hrsg): Handbuch der Amphibien und Reptilien Europas. Bd. 4: Schwanzlurche (Urodela) IIB. – AULA-Verlag, Wiesbaden.

Weitere Literaturhinweise zum Teichmolch sowie zu allgemeinen Bestimmungsbüchern unserer Herpetofauna finden auf unserer Seite unter: Literaturhinweise

Sponsoren der Aktion: „Amphib des Jahres 2010: Der Teichmolch“

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